Lochem atmet Kultur
Ein Bekannter hatte mich an Gerthe Lamers durchverwiesen: Sie kennt Lochem gut und weiß ‘ne Menge zu erzählen. Und wirklich, wie so oft, entdeckt man die besten Geschichten, wenn man mit Leuten redet (in den Büchern sind die so meist nicht zu finden).
Lochem hat ein Imago als kulturelle Enklave hochzuhalten. Dies begründet sich wahrscheinlich in der hohen Anzahl von Landgütern in der Gemeinde. Gründe, warum hier soviel Landgüter entstanden, liegen vermutlich in den geologischen Gegebenheiten und der Dynamik in dieser Gegend, die man schon in der Geschichte der Stadt findet.
Lochem war bereits im 19. Jahrhundert Erholungsregion, Kurort, wenn man so will. Manche Hotels kennen eine sehr lange Tradition. In Zeiten, daß die Niederlande noch Kolonien über See hatten, wählten viele Ruheständler die Umgebung von Lochem als Ruhesitz. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurden entsprechende Villen gebaut. Viele tragen dann auch den Namen der Insel oder des Ortes, wo der Bauherr Teil seines Lebens verbracht hatte. Die Herren (und Damen) waren kulturinteressiert, fühlten sich verantwortlich, um für ein gutes Kulturangebot zu sorgen. Lochem hat dadurch eine der ältesten oder sogar die älteste Schauburg (Theater) und auch Tourismuszentrale der Niederlanden. Auch Regierungsbeamte fanden ihren Weg vor allem zu diesem Teil der Achterhoek. Das ‘Haagsche’ des Ostens wurde Lochem auch manchmal genannt. Familienbeziehungen zwischen beiden Orten sind immernoch intensiv.
Lochem ist auch ein Begriff bei den Freidenkern.
…und mehr ist später im Buch zu lesen….